GtMEATsStartups - die Erfolgsgeschichte geht weiter

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Teilnehmende bei Gemeindetag trifft auf Startups in der Diskussion.

Städte und Gemeinden treffen Startups!

Kommune trifft Startup - das Erfolgsformat geht in die zweite Runde Getreue dem Motto "Im Neuen Jahr Neues wagen" startete der Gemeindetag Ende Januar mit einer Neuauflage von GtMEATsStartups ins neue Digitalisierungsjahrzehnt. Beim Brainstorming über kommunale Herausforderungen und die Vorstellung, wie man diese innovativ und kreativ lösen könnte, ist es bei diesem Vernetzungsevent aber nicht geblieben. Es sind erste Matchmakings in Form von Kommunen-Startup-Partnerschaften gelungen, die sich zu konkreten Projekten vor Ort entwickeln könnten. Und wer glaubt, Kommunen seien träge, wenn es um innovative Veranstaltungsformate geht, hat sich schwer getäuscht. Rund 40 Anmeldungen von OberbürgermeisterInnen und BürgermeisterInnen sind kurz nach der Einladung bei der Stabsstelle Digitalisierung des Gemeindetags eingegangen. Die große Resonanz von kommunaler Seite zeigt ganz klar: Die Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg sind offen für Neues, neugierig auf Startups und bereit für innovative Lösungsansätze „out of the box“. Das sehen wir beim Gemeindetag natürlich gern und tüfteln schon an weiteren Veranstaltungen des Formats „Kommune trifft Startup“. MEAT - also Fleisch vom Grill gabe es dieses Mal am Ende der Veranstaltung zwar nicht. Aber auch bei Linsen, Spätzle und Saiten ließ sich das eine oder andere Gespräch, das am Nachmittag begonnen hatte, gut vertiefen. 

Vorstellung in 60 Sekunden

Doch was war an dem Freitagsnachmittag in der Geschäftsstelle des Gemeindetags tatsächlich geboten? Langsam ans Thema Herantasten ging nicht, Gleich zu Beginn mussten die Teilnehmer ihr Startup oder ihre Kommune in nur 60 Sekunden vorstellen. Und obwohl OberbürgermeisterInnen und BürgermeisterInnen in der Regel mehr Redezeit gewohnt sind, schnitten sie bei dieser Speed- Vorstellung nicht schlechter ab als die Startup-Vertreter. 

Arbeitsphase im World-Café

Teilnehmer und Teilnehmerin im Gespräch

Danach begann schon die intensive Arbeitsphase. Wie finden Kommunen und Startups gemeinsam neue  Ideen für zukünftige kommunale Lebenswelten? Für unsere Städte und Gemeinden ist es bereits heute essentiell, sich auf die kommunalen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Wer wartet, läuft später Gefahr, nur noch auf Probleme reagieren zu können. Wer irgendwann nur noch damit beschäftigt ist, Brände zu löschen, hat keine Zeit und keinen gedanklichen Freiraum für kreative Ideen. Die teilnehmenden Bürgermeister und Startup-Vertreter diskutierten ihre möglichen Berührungspunkte anhand von vier Leitfragen: - Vor welchen Herausforderungen stehen die Kommunen aktuell? - Wie gehen die Kommunen aktuell diese Herausforderungen an? - Vor welchen Herausforderungen werden die Kommunen im Jahr 2040 stehen? - Inwiefern muss die heutige Herangehensweise der Kommunen angepasst werden, um schon heute den Herausforderungen im Jahr 2040 begegnen zu können? 

Welche Themenbereiche für die Kommunen am wichtigsten sind, haben wir vorab bei den TeilnehmerInnen abgefragt. Daraus haben wir vier Themeninseln eingerichtet, an denen die Bereiche "Bauen und Wohnen", "Mobilität und Infrastruktur", "Energie, Umwelt und Klima" sowie "Gesellschaft und Kommunikation" im Mittelpunkt standen. Was dabei an konkreten Ideen herausgekommen ist, stellen wir in der nächsten Ausgabe unserer Verbandszeitschrift "Die Gemeinde/ BWGZ" vor. Die Diskussionen waren jedenfalls sehr intensiv und zum Teil auch kontrovers. Die Palette  reichte von der zeitgemäßen Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern, über "Carsharing im Ländlichen Raum“ bis hin zur Rolle der Kommunen beim Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels. 

Wie Kommunen Startups nachhaltig unterstützen können

Präsident Kehle begrüßt die Teilnehmenden

Eingestimmt in die Arbeitsphase im World-Café wurden die Teilnehmer von zwei Keynote-Vorträgen. Den Anfang machten Christiane Staab, Bürgermeisterin der Stadt Walldorf, und Dr. Thomas Lindner, Geschäftsführer der InnoWerft Technologie- und Gründerzentrum Walldorf Stiftung GmbH, mit ihrer Keynote „Schluss mit Eintagsfliegen! Wie Startups in Walldorf nachhaltig unterstützt werden“. Im Mittelpunkt des Vortrags stand die Vorstellung der InnoWerft Walldorf, einem von der Stadt Walldorf, dem Land Baden-Württemberg und der SAP getragenen Startup-Zentrum mit Sitz im Walldorfer Gewerbegebiet. Für Christiane Staab gehört die starke Unterstützung des Walldorfer Gemeinderats zu einem der Erfolgsfaktoren für die InnoWerft. Dr. Thomas Lindner stellte fest, dass mit Kommunen und Startups zwei Welten aufeinander prallen. Dieser Zusammenprall von Kulturen resultiere in ähnlichen - wenngleich nicht unüberwindbaren – Herausforderungen, wie sie auch bei der Kooperation zwischen Startups und Mittelstand auftreten.

 

Der Gemeindetag als Initialfunken für Startups

Zum Abschluss des Nachmittags präsentierte Danilo Jovicic, Gründer und Geschäftsführer des Startups vialytics, die Erfolgsgeschichte seines Unternehmens. Er machte den VertreterInnen der Startups Mut, mit dem Gemeindetag und den Kommunen zu kooperieren.   Was für vialytics im Juni 2018 mit einem Workshop für kommunale Zukunftsgestalter unter dem Dach der Zukunftsinitiative „Städte und Gemeinden 4.0-Future communities“ begann, entwickelte sich bis heute zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell -  mit mehr als 50 kommunalen Kunden aus drei europäischen Ländern. Danilo Jovicic bezeichnete dabei die Unterstützung durch den Gemeindetag als Initialfunken für eine steile Erfolgskurve, wie sie der Traum vieler Startups ist. 

Bildercollage mit Momenteindrücken der Veranstaltung