Geschichte

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Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein

  • 1808 Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein als Gründungsvater der kommunalen Selbstverwaltung war preußischer Minister und Reformer
  • Umsetzung bedeutender Verwaltungs-, Wirtschafts- und Bildungsreformen gemeinsam mit Karl August Fürst von Hardenberg
  • Ursprung der modernen kommunalen Selbstverwaltung: „Die Bürgerschaft bekommt die ungeteilte Verwaltung des Gemeinwesens. Die ganze Entwicklung des Staates beschränkt sich auf die bloße Aufsicht.“
  • 1906 Verband badischer Gemeinden
  • 1921 Württembergischer Gemeindetag
  • 1973 Fusion von badischem und württembergischem Verband im Zuge der Gebietsreform

 Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein

Das Foto zeigt den rheinischen Reichsritter Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein (geboren 25. Oktober 1757 in Nassau; gestorben 29. Juni 1831 in Cappenberg, Westfalen).

Freiherr vom Stein hatte die Idee der kommunalen Selbstverwaltung, obgleich er sie persönlich nicht durchsetzen konnte. Trotzdem steht sein Name für Modernisierung von Staat und Verwaltung sowie besonders für die Kommunalreform.

Er sorgte für die Modernisierung des preußischen Staatswesens. So wurde am 9. Oktober 1807 die Freiheit der Person und des Grundeigentums erklärt, also das Leibeigentum aufgehoben. Die von Stein durchgesetzte Selbstverwaltung von Städten und Gemeinden wurde durch die Städteordnung vom 19. November 1808 in Kraft gesetzt.

„Die Bürgerschaft bekommt die ungeteilte Verwaltung des Gemeinwesens. Die ganze Entwicklung des Staates beschränkt sich auf die bloße Aufsicht.“ Dieser Grundgedanke Steins kann als Ursprung der modernen kommunalen Selbstverwaltung und der bürgerschaftlichen Partizipation auf örtlicher Ebene gelten. Er geht weit über die bis dahin auf wenige Reichsstädte beschränkte Kommunalautonomie hinaus.

Von ihm zu Theodor Heuss, der am 28. Juni 1953 in Steins Geburtsort Nassau das Stein-Denkmal einweihte, führt ein direkter Weg. „Gemeinden sind wichtiger als der Staat“, schrieb der erste Bundespräsident seinen Mitbürgern ins Stammbuch. „Gemeinden sind der Ort, an dem die Bürger ihrem Staat in vielfältiger Weise zuallererst begegnen. Hier erleben sie Demokratie unmittelbar und können mitgestalten.“